… für unser Wasser

2019 haben wir die Bürger*innen-Initiative depoNIE! Ith ins Leben gerufen, nachdem bekannt geworden war, dass die Hannoverschen Basaltwerke die Einrichtung einer Schadstoffdeponie im stillgelegten Steinbruch Bisperode im Ith beantragt haben. Ich kann noch immer nicht fassen, wie man auf die Idee kommen kann, an so einem Standort schwermetallhaltige Abfälle zu deponieren?

Der Ith besteht aus einem extrem durchlässigen Gestein. Unter dem Ith bildet sich sehr viel Grundwasser, das nicht nur unsere Trinkwasserbecken füllt, sondern auch die oberirdischen Quellen und Bäche, die unsere Landschaft zu dem machen, was sie ist.

In Zeiten des Klimawandels wird sauberes, unbelastetes Wasser zu einer schwankenden Ressource, mit der wir noch deutlich sorgsamer umgehen müssen, als wir es bisher gewohnt sind. Der Druck auf unser Wasser darf sich nicht noch weiter verstärken! Bauvorhaben, wie der geplanten Deponie im Ith, gehört gesetzlich ein Riegel vorgeschoben. Das nds. Klimaschutzgesetz muss so ausgestaltet werden, dass die Genehmigungsbehörden nicht mehr umhinkommen, auch die Folgen des Klimawandels in ihrer Genehmigungspraxis zu berücksichtigen.

Wir brauchen in Niedersachsen außerdem stärkere Anstrengungen, um Wasser in der Fläche zu binden und die Grundwasserneubildung zu stärken. Die Wiedervernässung von Mooren und Feuchtwiesen, die Anlage von Auen- und Überschwemmungsgebieten, von Grün- und Gehölzstreifen an unseren Bächen und Flüssen bindet das Wasser nicht nur im Boden, sondern auch in der Luft. Es kühlt die Flächen und mindert die Folgen von Überschwemmungen und Dürren. Und es hilft vielen selten gewordenen Arten zu überleben.

Und Niedersachsen braucht einen belastbaren Zeit- und Finanzierungsplan, um die Ziele der europäischen Wasserrahmenrichtlinie schnellstmöglich umzusetzen. Aktuell erreichen nur 2 % der nds. Fließgewässer das Ziel des guten ökologischen Zustands. Zudem sind die Zuständigkeiten für die Umsetzung der ökologischen Gewässerentwicklung unklar, insbesondere, was die Gewässer dritter Ordnung, also unsere Quellbäche, betrifft. Sie brauchen mehr politische Aufmerksamkeit.

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