… für unsere Wälder

Im vergangenen November war ich zusammen mit anderen engagierten Bürger*innen aus Niedersachsen an einer Pflanzaktion im Nationalpark Harz beteiligt. Wir haben Samenbäume für den wilden Wald gesetzt. Es ging uns nicht darum, einen ganzen Wald zu pflanzen, sondern darum der Natur auf die Sprünge zu helfen. Auf Flächen, auf denen bis vor kurzem fast nur Nadelholz stand, haben wir mit der heimischen Rotbuche die „Mutterbäume“ des zukünftigen Waldes gepflanzt. Nicht alle Setzlinge werden es schaffen. Viele werden dem Wild zum Opfer fallen oder den Klimaveränderungen. Aber die, die sich durchsetzen, werden die Samenbäume der Zukunft sein. Sie waren robust und anpassungsfähig genug und werden eine neue Generation Buchen-Mischwald begründen.

Was im Nationalpark Harz funktioniert, lässt sich nach meiner Auffassung auch in Wirtschaftswäldern umsetzen. Statt für viel Geld und mit öffentlicher Förderung die klimageschädigten Fichtenwälder zu räumen und dabei Bodenverdichtung und austrocknende Flächen in Kauf zu nehmen, könnten die aufragenden Baumskelette als Schattenspender und Wasserbinder im Wald verbleiben. Unter ihnen würde der Buchenmischwald der Zukunft gute Bedingungen finden.

Ein naturnaher Mischwald aus verschiedenen heimischen Baumarten in unterschiedlichen Altersstufen hält der Klimakrise und Extremwetterereignissen besser Stand. Wälder sind  Hotspots der Artenvielfalt und könnten als Klimasenken sogar bei der Erreichung des 1,5 Grad-Ziels helfen. Aber wenn unsere Wälder uns helfen sollen, dann müssen wir ihnen helfen.

Deshalb sollte bei der Förderung ein stärkeres Augenmerk auf die naturnahe Bewirtschaftung der Wälder gelegt werden. Die öffentlichen Förderungen für Waldbesitzer sollten sich an den Prinzipien des Nds. LÖWE-Programms für langfristige ökologische Waldentwicklung orientieren, das, schon heute, für die Wälder der niedersächsischen Landesforsten gilt. Denn Arten- und Klimaschutz müssen Vorrang vor wirtschaftlichen Belangen haben!

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