Britta Kellermann: Rede zu Sicherung von Kranichnistplätzen (Antrag AfD)

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TOP 25: Kranichnistplätze sichern – Moorflächen von beeinträchtigendem Bewuchs befreien (Antr. AfD)

- Es gilt das gesprochene Wort -

Anrede,

die AFD hat einen Antrag vorgelegt, da weiß man erst einmal gar nicht, was sie eigentlich will. Eine Partei, die den Klimawandel leugnet und den Naturschutz normalerweise nur als bürokratischen Hemmschuh für die Wirtschaft in unserem Land betrachtet, widmet sich plötzlich unseren Mooren. Erste Reaktion: Wow – haben Sie es jetzt doch endlich verstanden? Aber leider: Fehlanzeige!

Was die AFD da will, das wird doch längst gemacht! Das Land, die Landkreise, Stiftungen und Naturschutzverbände widmen sich der Offenhaltung unserer Moore bereits seit vielen Jahren mit großem Engagement. Dafür hat es die AFD nicht gebraucht.

Und es geht ihr ja auch gar nicht um die Sache. Sie hat nur den Sympathieträger Kranich für sich entdeckt und versucht ihn nun für ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren. Also Obacht: Sie sind aufgeflogen! Mein Vorschlag: Wenn Sie schon aufgeflogen sind, dann machen Sie sich doch mal gemeinsam mit den Kranichen auf den Weg. Vielleicht können Sie sich dann besser einfühlen, was dem Kranich wohl wirklich zu schaffen macht?

Ja, es ist richtig: Der Kranich braucht weitläufige, feuchte und offene Flächen zum Rasten. Und ja, die findet er im Rehdener Geestmoor. Und ja, die Verbuschungen in den Randbereichen des Moores können für ihn eine Beeinträchtigung darstellen. Er rastet aber auch auf Ackerflächen und Wiesen.

Wie zum Bespiel auf den 170 Quadratkilometern Moor, Feuchtwiesen und Sandheiden, die der BUND in der Diepholzer Moorniederung betreut. Davon macht das Rehdener Geestmoor nur einen Bruchteil aus.

Was dem Kranich wirklich zu schaffen macht, das ist der Klimawandel. Und genau das ist es, was Sie an der zunehmenden Verbuschung ablesen können. Das sind die Auswirkungen der Trockenjahre. Das sind die klimatischen Veränderungen. Das sind sinkende Grundwasserstände. Was nun wirklich und nachhaltig helfen würde, gegen die Verbuschung, das ist eine Verbesserung des moortypischen Wasserhaushalts. Und genau deshalb betreiben wir engagierte Klimaschutzpolitik, z.B. durch die Wiedervernässung von Mooren.

Kolleg*innen der AFD – stellen Sie sich der Realität! Stellen Sie sich dem menschengemachten Klimawandel. Dann reden wir weiter.

Aber so ein Alibiantrag, mit dem Sie nichts weiter bezwecken, als sich selbst zu profilieren, da machen wir nicht mit!

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