… für unsere Mobilität

Als Berufspendlerin fahre ich täglich mit der Löhner Bahn und weiß, wie unheimlich nervig es ist, wenn sie mal wieder nicht pünktlich kommt oder gleich ganz ausfällt. Deshalb habe ich in der Diskussion über die Elektrifizierung und den, streckenweise, zweigleisigen Ausbau, von Anfang an die Chancen für den Personen-Nahverkehr gesehen.

Ich kann aber gut verstehen, dass Menschen, die an der Strecke wohnen, sich jetzt Sorgen machen, was durch den Ausbau an zusätzlichem Güterverkehr auf sie zurollt. Es darf nicht passieren, dass der Ausbau ohne modernen Lärmschutz durchgezogen wird. Deshalb habe ich mich bereits im vergangenen Jahr, zusammen mit der BI Transit, dafür eingesetzt, dass wir in unserem Landkreis ein schlagkräftiges Begleitgremium zum Bahnausbau bekommen, in dem auch Bürger*innen mitarbeiten.

Auf meinen täglichen Bahnfahrten bekomme ich mit, wie viele Menschen das Fahrrad mit in die Bahn nehmen – und dass die Fahrradstellplätze den Bedarf nicht annähernd decken können. Wenn wir auch auf dem Land klimaneutral unterwegs sein wollen, dann müssen die Zusatzpreise für die Fahrradmitnahme bald fallen. Und wenn das passiert, werden wir noch viel mehr Fahrradstellplätze in den Bahnen brauchen. Die Landesnahverkehrsgesellschaft muss hier tätig werden.

Genauso, wie sie den landesweiten Tarifdschungel beenden und die Anbindung der ländlichen Räume an die Ballungszentren für Bahn-Pendler*innen erschwinglich und zeitlich attraktiv gestalten muss. Mit der Einführung des 9,00-Euro-Tickets ist für viele Menschen ein starker Hinderungsgrund für die Nutzung des Schienen-Nahverkehrs gefallen. Auch das konnte ich bei meinen täglichen Bahnfahrten beobachten, denn plötzlich fuhren die Züge auch auf dem Land nicht mehr leer.

Wir dürfen die ländlichen Räume in Niedersachsen nicht abhängen. Angesicht der zunehmenden Gentrifizierung in den Ballungszentren bieten sie gerade für Familien mit Kindern erschwingliche Wohnräume. Mobilität ist eine entscheidende Bedingung für gesellschaftliche Teilhabe. Und sie hängt nicht nur von gutem Schienenverkehr, sondern auch von intelligent vernetzten Mobilitätsangeboten ab. Car-Sharing, Bike-and-Ride, Radschnellwege und elektrische Lademöglichkeiten müssen Einzug in den ländlichen Raum halten, damit wir den Anschluss nicht verpassen!

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